Rolfing nach der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau weit über die Geburt hinaus. Diese Veränderungen haben starke Auswirkungen auf das myofasziale System, das Muskel- und Bindegewebe-Netzwerk des Körpers. Beim Rolfing arbeiten wir gezielt mit diesem Netzwerk und tragen auf sanfte Weise dazu bei, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Neben der manuellen Arbeit wird auch die Körperwahrnehmung verfeinert.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

 

Auch Monate und Jahre nach einer Entbindung fühlt sich der Bauch noch "wie schwanger" an. Für die Bauchorgane wurde es eng in der Schwangerschaft, sie mussten ausweichen. Oft finden sie aber später nicht an ihren ursprünglichen Platz zurück. Ein Training der Bauchmuskeln bringt hier wenig. Mit sanfter viszeraler Arbeit kann Rolfing den Rückbildungsprozess spürbar positiv beeinflussen.

 

 

Nach der Geburt fühlt sich das Becken möglicherweise instabil an, manche junge Mütter haben auch Schmerzen z.B. im Bereich der Symphyse (Schambein) oder Iliosacaralgelenk. Einige Rolfing-Sitzungen können helfen, Becken, Kreuzbein und Steißbein wieder gut auszurichten und in die gesamte Körperstruktur zu integrieren. 

 

Während der Schwangerschaft ist die ganze Körperrückseite stark gefordert. Denn sie muss gegenhalten, während das Gewicht des rasant wachsenden Babys nach vorne zieht. Wenn die Rückenschmerzen nach der Entbindung nicht verschwinden wollen, kann Rolfing sehr hilfreich sein. Durch gezielte Arbeit am myofaszialen System findet der Körper wieder zu einer gesunden Aufrichtung zurück. Auch die Wirbelsäule wird dabei entlastet. Hilfreich ist Rolfing auch bei Verspannungen in Schultern und Nacken, die häufig beim Stillen des Kindes entstehen.

Auch die Füße vollbringen Höchstleistungen unter dem zunehmenden Gewicht der Schwangeren. Der Hormonhaushalt der werdenden Mutter unterstützt sie dabei leider nicht - im Gegenteil. Denn das Hormon Relaxin sorgt dafür, dass auch in den Füßen Sehnen und Bänder weicher werden. Häufig kommt es zu einer Ermüdung der Fußgewölbe und folglich Schmerzen in den Füßen. Mit Rolfing können wir die Füße wieder beleben und dafür sorgen, dass die Fußgewölbe ihre Sprungkraft zurück gewinnen. Einlagen mögen kurzfristig sinnvoll sein, langfristig aber nicht, denn sie ändern nichts an der Ursache der Beschwerden.  

Es sollte erst etwa acht Wochen nach der Geburt mit der manuellen Rolfing-Arbeit begonnen werden. Rolfing kann auch Beschwerden während der Schwangerschaft verringern, dabei ist aber eine Absprache mit dem behandelnden Arzt nötig. Hilfreich auch während der Schwangerschaft können Rolf Movement-Übungen sein. 

 

Lesen Sie gern auch meinen Artikel zu "Rolfing nach der Schwangerschaft und Geburt" auf der Website des Rolfingverbands Deutschland.