· 

Warum ich zur Rolferin wurde

 

Immer wieder fragen mich meine Klienten, wie es kam, dass ich zur Rolferin wurde.

Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten:

Zur Rolferin wurde ich, weil ich gerolft wurde!

 

Im Jahr 2003 hatte ich einen Fahrradunfall mit Schleudertrauma. Ich hatte ständig Probleme mit der Halswirbelsäule, mir wurde schnell schwindelig, der Nacken verspannte sich immer wieder schmerzhaft. Dazu kam, dass ich nicht frei atmen konnte. Die volle Einatmung war mühsam, ich hatte das Gefühl, als schnüre mir etwas den Brustkorb zusammen.

Im Nachhinein, seitdem ich mehr über den Körper weiß, bin ich sicher, dass das damit zu tun hatte, dass ich beim Sturz über den Fahrradlenker auf den Brustkorb gefallen war. Jedenfalls war es damals so, dass ständig irgendetwas schmerzte oder sich verspannte, dass ich mich nicht mehr wohl in meinem Körper fühlte. Die Ärzte, die ich aufsuchte, konnten mir dabei nicht helfen. Damals war ich noch dazu in einem Beruf tätig, in dem ich dazu gezwungen war, bis zu 8 Stunden täglich vor dem PC zu sitzen, unter ständigem Zeitdruck und konzentriert auf viele Texte mit kleinen Buchstaben. Kein Wunder, dass die Nackenverspannungen nicht besser wurden.

 

Nach einer Weile erkannte ich, dass ich wirklich etwas für mich tun musste.

Ich entschied mich, mit Yoga zu beginnen. Das tat gut! Und als mein Yoga-Lehrer erwähnte, er sei auch Rolfer, und er mich fragte, ob ich nicht einmal zu einer Probesitzung zu ihm kommen wolle, da wurde ich neugierig. Mein erster Rolfer befreite meinen Atem und meine Blockaden in der Halswirbelsäule. Ich lernte, meinen Körper besser zu spüren und die subtilen Botschaften von Verspannungen zu verstehen. Ich fühlte mich beweglicher, freier, größer, leichter, aufrechter. Und die Beschwerden verschwanden. Nach den zehn Sitzungen warf ich außerdem meine orthopädischen Einlagen in den Müll, die ich über mehrere Jahre getragen hatte - wegen meiner müden Fußgewölbe nach drei Schwangerschaften. Und ich weiß noch genau, wie ich zu meinem Rolfer mehr als einmal während der Sitzungen sagte: Was für eine wunderbare Arbeit!


Es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis ich selbst die Ausbildung zur Rolferin an der European Rolfing Association begann. Das war zu einem Zeitpunkt, zu dem ich in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn keine motivierende Perspektive mehr sehen konnte. Ich meldete mich zu den ersten Wochenend-Schnupperkursen an. Und dann war ich infiziert! Rolfing ließ mich nicht mehr los, und schnell war klar: Ich musste diesen Weg gehen.

Viele Menschen haben mir auf diesem Weg geholfen, mich ermutigt und inspiriert. Nicht zuletzt auch meine Klienten. Als Rolferin zu arbeiten, ist kontinuierliches Lernen. Jeder neue Klient lässt mich dazu lernen und spornt mich an. Mich dieser Herausforderung immer aufs Neue zu stellen, macht Freude. Und ich weiß, dass die Leidenschaft für meine Arbeit als Rolferin mich noch lange weiter tragen wird!