
Eine Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau erheblich, weit über die Geburt hinaus. Das ist von außen vielleicht nicht sichtbar, innerlich aber spürbar. Die Veränderungen während der Schwangerschaft haben starke Auswirkungen auf das myofasziale System, also das Muskel- und Bindegewebe-Netzwerk des Körpers.
Rolfing arbeitet gezielt mit diesem Netzwerk und trägt auf sanfte Weise dazu bei, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Ein paar konkrete Beispiele: Nach der Geburt fühlt sich das Becken vielleicht irgendwie schief an, nicht so beweglich wie vorher. Zwei bis drei Rolfing-Sitzungen etwa zwei Monate nach der
Geburt können helfen, Becken, Kreuzbein und Steißbein wieder beweglicher zu machen und auszurichten.
Nach der Schwangerschaft finden die Bauchorgane oft nicht an den Platz zurück, an dem sie sich vorher befunden haben. Das fühlt sich dann vielleicht so an, als dränge der Bauchinhalt nach außen und unten. Ein Training der Bauchmuskeln ändert daran nichts, während Rolfing den Rückbildungsprozess spürbar positiv beeinflussen kann.
Wenn nach der Schwangerschaft die Rückenbeschwerden nicht verschwinden wollen, so kann Rolfing helfen, die Körperstruktur wieder so auszurichten, dass sie sich „im Lot“ befindet und die
Wirbelsäule entlastet wird. Der Körper ist durch die Schwangerschaft gezwungen gewesen, sich auf das zunehmende Gewicht des Kindes einzustellen. Das
beansprucht verschiedene myofasziele Strukturen vor allem auf der Rückseite des Körpers. Hilfreich ist Rolfing auch bei Verspannungen in Schultern und Nacken, die häufig
beim Stillen des Babys entstehen - bis hin zu Wirbelblockaden.
Viele Frauen leiden während und nach der Schwangerschaft unter Fußschmerzen und einer Ermüdung der Fußgewölbe. Anstatt gleich zu orthopädischen Einlagen zu greifen (die zwar entlasten, aber
nichts an der Ursache ändern), kann mit Rolfing die Elastizität der Fußgewölbe positiv beeinflusst werden.
Es sollte erst etwa acht Wochen nach der Geburt mit den Behandlungen begonnen werden. Rolfing kann auch Beschwerden während der
Schwangerschaft verringern, dabei ist eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ratsam.